Offener Biss/Tiefer Biss

Prof. Dietmar Segner / Dr. Dagmar Ibe

Während der letzten Jahre hat sich eine Verlagerung des Augenmerks von der sagittalen zur vertikalen Dimension der Kieferfehlstellung ergeben. Viele unbefriedigende Ergebnis kieferorthopädischer Behandlungen beruhen auf ungenügender Berücksichtigung der vertikalen Verhältnisse. Weiterhin gehören Patienten mit offenen Bissen und offenen skelettalen Konfigurationen zu den schwierigsten Behandlungsfällen und zeigen eine der höchsten Rezidivraten. Um so mehr erstaunt, dass dieses Thema nicht mehr Berücksichtigung in der Literatur erfährt.

Der Kurs präsentiert einen problemorientierten diagnostischen Ansatz mit besonderer Berücksichtigung der vertikalen Probleme als Grundlage der Behandlungsplanung. Nach Beschreibung der grundsätzlichen geometrischen und biomechanischen Zusammenhänge und Behandlungsansätze werden Behandlungskonzepte vorgestellt. Bei den Behandlungskonzepten und -apparaturen wird besonderes darauf geachtet, dass sie für die Praxis und den Patienten auch praktikabel sind. Hier hat sich das Spektrum der Konzepte durch die Knochen gestützte Verankerung in den letzten Jahren deutlich erweitert.

Besondere Maßnahmen bei der herausnehmbaren und festsitzenden Behandlung werden vorgestellt. Weiterhin werden Hinweise und Tricks zur Lösung der alltäglichen Probleme im Zusammenhang mit diesen Zahnfehlstellungen präsentiert. Es wird auch eine Abschätzung der Prognose einer erfolgreichen Behandlung gegeben und beschrieben, welchen Einfluss dies auf die initiale Behandlungskonzeption hat. Eine Anzahl typischer jugendlicher und erwachsener Patientenfälle wird vorgestellt. Zusätzlich wird ein Überblick gegeben, in welchen Fällen auf orthognathe Chirurgie verzichtet werden kann, wenn der Patient dahingehend Vorbehalte hat.

16 Punkte gemäß BZÄK Richtlinie